Anfang Dezember wurde im katalanischen Parlament die 1. Debatte über die Abschaffung der Stierkämpfe abgeschlossen. Zu Wort kamen Vertreter der ILP, wie Ana Mulà, Rechtsanwältin und Vorstandssprecherin der Tierrechtskommission der Anwaltskammer in Barcelona, sowie Parlamentarier.
Die Anhänger beriefen sich wie üblich auf die lange Stierkampftradition, den Verlust von Arbeitsplätzen, obwohl Stierkampf für die meisten nur ein Saisongeschäft ist, Grausamkeit unter dem Deckmantel der Kultur.
Sehr bewegende Worte fand Francesc Pané, der an die Parlamentarier appellierte, doch bitte ihre Intelligenz zu benutzen, bei der Abstimmung über ein nicht nur ethisches, sondern auch soziales Thema, welche Auswirkungen hat auf die nationale Moral der Gesellschaft.
Bei der Abstimmung stimmten 67 Abgeordnete für die Gesetzgebende Volksinitiative ILP, 59 dagegen, es gab 5 Enthaltungen.
Das Parlament von Katalonien hat somit der ILP Prou grünes Licht gegeben, d.h. die ILP wurde als solche angenommen.
Der gesetzgebende Prozess setzt sich nun, dank der positiven Stimmen der Abgeordneten fort. Es wird eine Kommission gebildet die das Gesuch der Volksinitative in einen Gesetzestext umwandelt, also ein neues Gesetzt ausarbeitet, welches den Stierkampf in Katalonien verbietet.
Über dieses Gesetzt wird dann in 3 bis 4 Monaten wieder abgestimmt werden, vermutlich noch vor Beginn der Stierkampfsaison im April.
Die dritte Abstimmung wird die Correbous zum Gegenstand haben, um auch diese Stierspektakel in Katalonien gesetzlich zu verbieten.
Zeitgleich fand vor dem Parlamentsgebäude eine Anti-Stierkampf Kundgebung statt, interviewt wurde der Torero Serafín Marín aus Montcada (Cataluña), dessen Worte nicht gerade von großer Intelligenz zeugten. Er war felsenfest davon überzeugt, dass sich die Politiker gegen das Referendum aussprechen würden und Barcelona noch mehr “taurina” werden würde als je zuvor.
Die Stierkampfgener, die Zuschauer im und vor dem Parlament, sind sich um den Hals gefallen und haben Freudentränen vergossen, als das Ergebnis verkündet wurde.
“Auch wenn die Stierkämpfe jetzt noch nicht per Gesetz abgeschafft wurden, die Stiere haben mit dieser Prüfung des Parlaments die Schlacht der Senisibilität gewonnen, es ist ein Thema welches die Gesellschaft beschäftig, jetzt fehlt das Schwerste, die gesetzliche Schlacht zu gewinnen“, so die ILP.
Stierkampf ist Frucht der Barbarei und ihre Abschaffung hingegen Ergebnis der Evolution.
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