Dienstag, 10. November 2009

Warum sollten Tiere Rechte haben?


Beinahe alle von uns haben früher Fleisch gegessen, Leder getragen und haben Zirkusse und Zoos besucht. Viele kauften ihre geliebten „Haustiere“ im Zooladen, hielten sich Meerschweinchen und wunderschöne Vögel in Käfigen. Wir trugen Wolle und Seide, aßen Burger bei McDonalds und gingen angeln. Was das für die Tiere bedeutete, haben wir niemals in Betrachte gezogen. Aus irgendeinem Grund stellst du aber nun die Frage: Warum sollten Tiere Rechte haben?

In seinem Buch „Animal Liberation – Die Befreiung der Tiere“ schreibt Peter Singer, dass das Prinzip der Gleichheit nicht die gleiche „Behandlung“, sondern die gleiche „Berücksichtigung“ erfordert. Dies ist ein wichtiger Unterschied, was die Rechte der Tiere anbelangt. Oft fragen die Menschen, ob Tiere Rechte haben sollten und die Antwort ist schlichtweg: „Ja!“ Sicherlich verdienen es Tiere, ein Leben frei von Leid und Ausbeutung zu leben. Jeremy Bentham, Gründer der reformierenden utilitaristischen Schule der moralischen Philosophie, sagte, dass bezüglich der Rechte eines Lebewesens die Frage nicht sein darf “Können sie denken?“ oder „Können sie sprechen?“, sondern „Können sie leiden?“. In diesem Zusammenhang weist Bentham auf die Fähigkeit zu leiden als ausschlaggebende Charakteristik hin, die einem Lebewesen das Recht auf gleiche Berücksichtigung gibt. Die Fähigkeit zu leiden ist nicht nur eine weitere Charakteristik, wie die Fähigkeit, sich in Sprache auszudrücken oder die Fähigkeit, höhere Mathematik zu behandeln. Alle Tiere können auf die gleiche Weise und im gleichen Ausmaß wie Menschen leiden. Sie empfinden Schmerz, Freude, Frustration, Einsamkeit und Mutterliebe. Jedes Mal, wenn wir etwas tun, das in ihre Bedürfnisse eingreift, sind wir moralisch dazu verpflichtet, die Tiere zu berücksichtigen.

Unterstützer der Rechte der Tiere glauben, dass Tiere einen ihnen innewohnenden Wert haben – ein Wert, vollkommen unabhängig von ihrem Nutzen für den Menschen. Wir sind der Ansicht, dass jedes Lebewesen mit dem Willen zum Leben, ein Recht auf ein Dasein ohne Schmerz und Leid hat. Tierrechte sind nicht nur eine Philosophie – sie sind eine soziale Bewegung, die die traditionellen Ansichten der Gesellschaft, nämlich dass alle nichtmenschlichen Tiere lediglich für die Nutzung des Menschen bestimmt sind, herausfordert. Die PETA Gründerin Ingrid Newkirk sagte: „Wenn es um Schmerz, Liebe, Freude, Einsamkeit und Angst geht, ist eine Ratte gleich einem Schwein, einem Hund, einem Jungen. Jeder von ihnen schätzt sein Leben und kämpft dafür.“

Es sind lediglich Vorurteile, die uns gestatten, anderen genau die Rechte abzuerkennen, die wir für uns selbst möchten. Ganz egal ob auf Rasse, Geschlecht, sexueller Orientierung oder einer Spezies basierend, Vorurteile sind moralisch nicht akzeptabel. Wenn du keinen Hund essen würdest, warum dann ein Schwein? Hunde und Schweine haben die gleichen Fähigkeiten, Schmerz zu empfinden, doch nur unsere Vorurteile gegen diese Spezies gestatten es uns, eines dieser Tiere als Begleiter und eines als Abendessen anzusehen.

http://www.peta.de/web/home.cfm?p=2024

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